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Sektion Monte Rosa des Schweizer Alpen-Clubs SAC

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Sektionstour Sommer 2017 im Wiwanni-Gebiet (Bericht)

Die Sommersektionstour, zu welcher alle Ortsgruppen der Sektion Monte-Rosa zur Teilnahme eingeladen waren, fand am 26/27. August 2017 im Gebiet vom Wiwannihorn und dem Baltschiedertal statt. Das Gebiet gehört zum UNESCO-Welterbe Swiss Alps Jungfrau-Aletsch und ist eines der am wenigsten vom Menschen beeinflussten Gebiete des gesamten Alpenbogens.

An jedem Tag standen eine schwierige und eine leichte Variante zur Auswahl. Jeweils rund 10 Teilnehmer entschieden sich pro Variante. Das Wochenende wurde von der Ortsgruppe Visp bestens organisiert.

Auf der Wanderung ins Baltschiedertal,  entlang der ausgesetzten und sehr eindrücklichen Wässerleitung „Niwärch“, konnten die Teilnehmer der schwierigeren Variante die Unberührtheit und Schönheit der hiesigen Natur erleben, fühlen und bestaunen. Die Wasserleitung führte uns durch dermassen steiles Gebiet, dass sogar die Bergsteiger darüber staunen, wie wohl die Leute früher solche Bauwerke anlegen konnten. Bereits nach den ersten Minuten machte eine Steingeiss auf sich aufmerksam, indem sie uns einen Steinschlag bescherte. Einige der Teilnehmenden mussten richtig schnell fliehen.

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Nach dem Aufstieg durch steile, beinahe unberührte Bergwiesen standen wir schon bald vor dem Einstieg des Baltschieder-Klettersteiges. Dieser führte uns steil den Fels hinauf und eröffnete uns immer mehr landschaftlich eindrückliche Ausblicke in das Baltschiedertal und die umgebenden Berge. Immer wieder sahen wir Steinwild entweder über oder unter uns. Zu unserer Überraschung kamen wir vor dem letzten Drittel des Steiges zu einer willkommenen Tankstelle für die durstigen Kletterer mit einer ganzen Auswahl an süssen Getränken (keine Fata Morgana, sondern in dankenswerter Weise vom Team der Wiwannihütte dort platziert!).

Oben angekommen, auf dem Weg zur Wiwannihütte, genossen wir den Ausblick auf die eindrücklichen Walliser Alpen mit ihren vielen berühmten Berggipfeln. Mit einem kühlen und wohlverdienten Getränk in der Hand, erwarteten wir die zweite Gruppe, welche den gemütlichen Aufstieg vom Fuxtritt her nahm. Auch dieser Weg ist landschaftlich sehr lohnend, wandert man doch zunächst durch einen Lärchenwald mit riesigen, uralten, krummen Lärchen die uns viele Geschichten aus der Vergangenheit erzählen könnten. Der zweite Teil der Wanderung führt dann über eine Alpwiese mit Schwarznasenschafen und einem herrlichen Ausblick in die Ferne, ins Rhonetal und auf die unzähligen Berge.

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Bevor wir uns vom Hüttenpersonal mit feinem Essen verwöhnen liessen, haben sich einige Teilnehmer in den Wiwanni-Klettergarten begeben und für den nächsten Tag trainiert, während die anderen rund um die Hütte verrückte Geschichten erzählten, auf der Slackline den Seiltanz übten oder einfach ein Mittagschläfchen machten.

Der zweite Tag war dann für einige eine wirkliche Herausforderung. Die schwierige Gruppe bestieg in 5 Seilschaften das Wiwanni via Westgrat, wo besonders der Einstieg mit den groben Schuhen für einige kein Kinderspiel war. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen! Obwohl einige Vorsteiger oft nach dem richtigen Routenverlauf suchen mussten, waren wir dann letztendlich recht schnell unterwegs und erreichten das Ende der Kletterei noch vor ein Uhr. Unterwegs, bei den Ständen, hat es immer wieder mal ein Schwätzchen gegeben, Deutsch und Französisch durcheinander geht gut – und alle verstehen sich letztendlich. Nach einer kurzen, und schönen Gratkletterei am kurzen Seil im griffigen Fels zum Wiwanni-Gipfel und einer kurzen Pause, stiegen wir auf dem Normalweg zur Hütte ab. Auch hier gab es ab und zu etwas zu klettern, weil das auch recht steil, und nicht einfach so ein Wanderweg ist. 

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Genau so erging es der Gruppe Zwei mit der einfacheren Variante. Aufgrund der Fähigkeiten und Möglichkeiten der angemeldeten Teilnehmenden, wurde der Aufstiegsweg auf das Wiwanni vom Ostgrat auf den Normalweg verlegt. So erreichte auch diese Gruppe gemeinsam den Gipfel und stieg wieder erfolgreich ab. Nachdem sich alle Gruppen wieder auf der Hütte eingefunden hatten, stiegen wir in den Fuxtritt ab. Dort wurden wir von einem Taxi-Bus-Service abgeholt und sicher auf den Bahnhof Visp gebracht.

An dieser Stelle ein grosses Dankeschön an unsere beiden engagierten Bergführer Christian und Willi Imstepf für ihren Einsatz und Bemühungen, uns alle sicher und zufrieden durch die beiden Tage zu geleiten.

Alle Teilnehmer schauen zurück auf ein unfallfreies, abwechslungsreiches, eindrückliches und teilweise herausforderndes Wochenende mit dem SAC Monte-Rosa und freuen sich schon auf das nächste Bergerlebnis. 

Johannes Tschumi, Tourenchef OG Visp

 

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