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Sektion Monte Rosa des Schweizer Alpen-Clubs SAC

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Kennt ihr...das Jungtal im Winter?

Vor ein paar Jahren organisierte die Ortsgruppe St. Niklaus die Sommersektionstour rund um die Topalihütte. Auf dem Weg dahin durchquerten wir das wildromantische Jungtal. Für viele Berggänger ist das Jungtal oberhalb St. Niklaus wahrscheinlich nur im Sommer ein Begriff. Ein Besuch dieses abgelegenen Tales lohnt sich aber durchaus auch im Winter....

Ab März können hier bei guten Schneeverhältnissen ein paar lohnenswerte Skitouren gemacht werden. Wer schon einmal die „Tour du Ciel“ zwischen der Schönbielhütte, Zinal und St. Niklaus gemacht hat, wird die schöne Abfahrt nach Jungen sicher noch in Erinnerung haben. Man muss jedoch am Morgen früh aufstehen um die kleine rote Seilbahn in St. Niklaus zu benützen. Es sollte dabei eine Spezialfahrt organisiert werden – eine vorherige telefonische Anmeldung genügt. Nach der ca. 10minütigen Fahrt erreicht man eine Idylle auf der Jungenalp: Ein herrlicher Rundblick zu den höchsten Gipfeln des Nikolaitales entschädigt das frühe Aufstehen. Hier werden nun die Felle montiert und die Skitour startet auf praktisch genau 2000müM.

Der Weg führt zunächst entlang den historischen Bruchsteinmauern des Wanderweges welcher Richtung Augstbordpass geht. Wenn der Schnee im Frühling bereits am Schwinden ist, müssen auf diesem Teil der Tour oftmals die Skier getragen werden. Vor den „Stellimatten“ zweigt man vom Augstbordweg nach links ab und startet den Aufstieg zum Jungtal. Die „Stellimatten“ müssen bei der Querung im Auge behalten werden, da hier oftmals grosse Schneerutsche herunter kommen. JungtalSchon bald sieht man die Sennenhütte und man kann erstmals einen Blick in das Jungtal sowie zu seinen Gipfeln werfen. Vom angrenzenden Kuhstall sieht man oft nur einen Kamin herausschauen.

Ab der Sennenhütte bei ca. 2‘400müM folgt nun ein etwas flacheres Stück in der Mitte des Jungtals. Am Ende des Tals sieht man das schöne Rothorn, dessen Wintergipfel durchaus als eines der Tagesziele dienen kann. Weitere Ziele können die Sparrulicke (2882m) oder der Jungpass (2990m) sein. Auf dem Jungpass besteht die Möglichkeit in das angrenzende Turtmanntal hinunterzufahren. Weitere Varianten können im SAC-Tourenführer gefunden werden.

Jungpass s

Bei allen Varianten bleibt man vom Massentourismus verschont und kann die Stille des Tales auf sich wirken lassen. Die Abfahrten führen über herrliche Hänge, welche im Frühjahr oft tollen Sulzschnee bieten. Je nach Verhältnissen kann man bis zur Alpe Jungen hinunter fahren und von dort wieder mit der Seilbahn nach St. Niklaus zurückkehren.

Da die Schneemassen in diesem Winter im Nikolaital sehr üppig ausfielen, könnte eine Skitour im entlegenen Jungtal durchaus eine willkommene Alternative sein. Auch für Schneeschuhläufer ist das Jungtal durchaus ein lohnenswertes Ziel. Die Schnee- und Lawinensituation muss aber bei allen diesen Touren gut im Auge behalten werden. Bei Frühjahrestouren sollte man um die Mittagszeit wieder zurück auf der Alpe Jungen sein.

Nützliche Informationen:

Luftseilbahn St. Niklaus – Jungen : 027 956 22 80,  079 353 50 28, www.jungenbahn.ch
Aktuell gibt es kein Restaurant auf der Alpe Jungen, aber ab Sommer 2018 wird ein neues Panoramarestaurant eröffnet!